Wenn Mutter und Vater nach spannenden Monaten der Schwangerschaft endlich ihr kleines Glück in den Armen halten können, scheint die Welt stillzustehen. Vor allem Paare, die das erste Mal das Elternglück erleben, sind überwältigt von den Gefühlen und Situationen, die nun auf sie zukommen.
Junge Eltern sind natürlich in vielen Dingen noch sehr unsicher und um das Wohl ihres Kindes äußerst besorgt. Da passiert es schon einmal, dass sie in Panik verfallen, wenn plötzlich Blut in der Windel zu sehen ist oder das Kind Pickel bekommt. Die folgende Liste ist dazu da, sie zu beruhigen und über eventuelle „Phänomene“ der ersten Tage nach der Geburt aufzuklären.
1.) Dunkler Stuhlgang
Nach der Geburt des Kindes nehmen die körperlichen Prozesse, wie beispielsweise die Verdauung, ihre „Arbeit“ auf. Im Mutterleib war dies nicht erforderlich, da das Kind über die Nabelschnur versorgt wurde. Mit der Nahrungsaufnahme über die Muttermilch werden nun Rückstände wie Fruchtwasser sowie Haut- und Haarzellen über den Darm aus dem Körper gespült.
Das hat zur Folge, dass der Stuhlgang des Babys eine schwarzgrüne Farbe hat, weshalb er auch „Kindspech“ genannt wird. Nach etwa einer Woche normalisiert sich die Verdauung des Kindes. Wurde jedoch zwei Tage nach der Geburt immer noch kein Kindspech ausgeschieden, sollte man einen Arzt konsultieren, da die Gefahr eines Darmverschlusses besteht.
2.) Atempause während des Schlafs
Eine der größten Ängste der Eltern ist der plötzliche Kindstod. Immer wieder hört man von Fällen, in denen Neugeborene aus dem Schlaf nicht mehr aufwachten. Bis heute konnte nicht hundertprozentig geklärt werden, was genau dazu führt. Mittlerweile ist der plötzliche Kindstod aber sehr selten geworden.
Atmet das Kind einmal unregelmäßig oder langsamer, ist dies ganz normal, denn Babys atmen von Natur aus periodisch. Das bedeutet, dass sie mal tiefer und mal flacher atmen und manchmal auch Atemzüge auslassen. Hat das Baby jedoch Probleme, Luft zu bekommen, oder ist man sich nicht sicher, ob die Atmung normal ist, sollte man das Kind von einem Mediziner untersuchen lassen.
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3.) Blut in der Windel
Wenn Eltern Blut in der Windel ihres Kindes entdecken, geraten sie erst einmal in Panik, denn Blutungen weisen in den meisten Fällen auf eine Wunde hin. Kurze Zeit nach der Geburt sind Blutspuren aber noch kein Grund, sich Sorgen zu machen. Zum einen kann es sich um sogenanntes Ziegenmehlsediment handeln, welches eigentlich ein rötliches Salz ist, das mit dem Urin ausgeschieden wird.
Handelt sich bei dem neuen Erdenbürger um ein Mädchen, kann zum anderen der rapide Östrogenabfall nach der Geburt eine Abbruchblutung zur Folge haben, ähnlich der Periode bei erwachsenen Frauen. Beide Erscheinungen klingen im Normalfall nach ein paar Tagen von allein wieder ab und geben keinen Anlass zur Sorge. Halten die Blutungen jedoch länger als fünf Tage an oder befindet sich zusätzlich auch Blut im Stuhl, sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden.
4.) Gelbe Hautfärbung
Ein Phänomen, das viele Babys betrifft, ist die Neugeborenengelbsucht. Bei dieser verfärbt sich die Haut des Kindes nach der Geburt gelblich. Grund dafür ist die hohe Konzentration des Gallenfarbstoffs Bilirubin, welcher als Abfallprodukt bei der Entstehung der roten Blutkörperchen gebildet wird. Mit viel frischer Luft und Sonnenlicht klingt die Gelbsucht nach ein paar Tagen von selbst ab. Sollte die Färbung anhalten, kann der Arzt auch eine Lichttherapie verordnen.
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5.) Geschwollene Genitalien
Unabhängig vom Geschlecht des neugeborenen Kindes kann es zu Schwellungen im Bereich der Genitalien kommen. Dafür verantwortlich sind Flüssigkeitseinlagerungen in den Geschlechtsteilen, welche sich innerhalb von zehn Tagen nach der Geburt auf natürliche Weise zurückbilden. Bei Mädchen kann zudem ein weißlicher Ausfluss auftreten, welcher – ähnlich wie die bereits erwähnte Abbruchblutung – hormonell bedingt ist.
6.) Rote Flecken auf der Haut
Im Allgemeinen stellt man sich Babyhaut weich und ebenmäßig vor. Das ist sie meistens auch, aber durch hormonelle Veränderungen kann es auch bei Neugeborenen auch zu Pickelchen und Rötungen kommen. Diese sind ganz normal und bedürfen keiner besonderen Pflege. Wenn aber ein deutlicher Ausschlag auftritt oder die betroffenen Stellen sich entzünden, sollte die Haut von einem Arzt untersucht werden.
7.) Gewichtsverlust
Das Gewicht ihres Babys beschert Eltern nicht selten schlaflose Nächte, denn sie machen sich Sorgen, dass ihr Kleines unterversorgt sein könnte. Ein sinkendes Gewicht ist in der ersten Woche aber ganz normal; schließlich muss sich der Körper des Kindes an die Ernährung mit Muttermilch gewöhnen. Diese Umstellung hat zur Folge, dass die Babys bis zu sieben Prozent ihres Körpergewichts verlieren. Nach der ersten Woche sollten sie aber dann zunehmen.
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8.) Häufiges Niesen
Was bei einem Erwachsenen alle paar Tage vorkommen kann, passiert bei Säuglingen nicht selten mehrmals täglich: Sie niesen. Bis etwa zum zweiten Lebensjahr atmen Babys durch die Nase und halten durch häufiges Niesen ihre Atemwege frei. Kurz nach der Geburt dient das Niesen auch dazu, Fruchtwasser und Schleimreste aus den Atemwegen zu pusten.
9.) Nabelbruch
Die Bezeichnung Nabelbruch hört sich schlimmer an, als sie ist. Etwa zehn Prozent der Neugeborenen erleiden innerhalb ihrer ersten Lebenstage einen Nabelbruch. Dieser entsteht – wenn sich das Bauchfell noch nicht geschlossen hat – an der Stelle, an der die Nabelschnur durchtrennt wurde. Wenn das Baby nun schreit, kann sich an dieser Stelle eine bis zu fünf Zentimeter dicke Beule bilden. In den meisten Fällen bildet sich der Nabelbruch von allein wieder zurück, sodass man ihn lediglich beobachten muss. Nur in seltenen Fällen ist eine Operation nötig.
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Nach der Geburt eines Kindes verändern sich nicht nur die Lebensumstände der Eltern, sondern es kommen auch einige Stressfaktoren hinzu. Das Wichtigste ist, Veränderungen am Baby zu beobachten. Vielfach handelt es sich um natürliche Prozesse nach der Geburt. Zum Glück wird man gerade in der Anfangszeit intensiv von einer Hebamme betreut, die fachkundig informieren kann. In besonderen Zweifelsfällen sollte man aber natürlich immer einen Arzt aufsuchen.